PATERNOSTER-POESIE

Entstehen sollen typogra sch-lyrische Statements, die sich in Layout und Wahl der Mittel nicht alleine auf ein Seitenformat beschränken, sondern die gesamte Paternosterkabine als Bezugsrahmen der Gestaltung, Layoutrahmen und Raster miteinbeziehen.
Welche typogra schen Mittel lassen die Gestaltung zu einer atmosphärischen Inszenierung oder einer poetischen Gesamtaussage werden? Und wie beein usst Sprache die visuelle Gestaltung und andererseits auch die W

GEDICHT LAND OHNE LAND AUS LIOBA HAPPEL

»Ist mein Fräulein traurig –
Soll sie sich zum Teufel scheren! «
zwei mal zwei ist sieben fünf acht drei mal drei alle viere
jedenfalls war ich heut nacht im park jedenfalls gibts da wilde tiere
der erste ein herzog der zweite am geigen der dritte ein tanzbär der vierte leibeigen
jedenfalls lieber gott vielen dank da blühte auch einmal ein blümlein
da kannste mal sehen was übrig bleibt bei tage im hellen mondenschein
der fünfte ein henker der sechste dort hängt er der siebte ein schwein der achte ganz rein
jedenfalls hab ich den neunten vergessen der neunte hat alle aufgefressen
und die blume ist schwarz und die sonne ist rot und gold ist aus dreck und die liebe tut not
zwei augen sah ich den himmel durchqueren »soll sie sich zum Teufel scheren!«
jedenfalls war ich heut nacht im park jedenfalls gibts da wilde tiere
zwei mal zwei ist sieben fünf acht drei mal drei alle viere

aus Lioba Happel
»land ohne land« pudelundpinscher, 2009 
LAND OHNE LAND
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