Oskar Schlechter's profile

Kreuzkirche Herne (WIP)

Mein derzeitiges Layout meines Buches über das Kreuzkirche Viertel in Herne.
Entstanden im Kurs von Christoph Bangert in der Fh-Dortmund. Zu sehen sind jeweils die Druckbögen. Viel Spaß!
(Work in progress)
Vorwort


Bestimmte Bezirke einer Stadt erreichen schnell den Status eines nicht sehr einladenden Bezirkes. Ich habe mir immer die Frage gestellt welche Personem solche Vorurteile weitererzählen, ohne anscheinend selber dort gewesen zu sein. Ich bin selbst in einem Viertel aufgewachsen, in dem es immer hieß: „Geh dort nicht spielen!“, „Geh abends um dieses Viertel herum!“ oder „Da passiert doch immer etwas!“.
Nein. Ich bin an der Kreuzkirche aufgewachsen und die Hälfte meiner Freunde hat dort in der Gegend gewohnt. Es ist nie etwas passiert. 
Ja, wir haben uns mal gekloppt aber das war halt so. Ich hatte eine wundervolle Kindheit, in der ich auf der Straße fast jeden Tag Fußball gespielt habe und extrem viele Leute kennengelernt habe.
Warum Jemand sagen würde, dass dieses Viertel schlecht ist, ohne dort über längere Zeit gewesen zu sein, kann ich nicht verstehen.

Dieses Buch zeigt das Viertel  und Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin. Ich möchte zum Einen zeigen, dass nicht alles schlecht ist, was auf den ersten Blick schlecht scheint, und zum Anderen, mit welchen Menschen ich in einem solch „schlimmen“ Viertel aufgewachsen bin.

Ich bin mit 5 jahren auf die Schulstraße 5 gezogen, welche ca 70 Meter von der Kreuzkirche 17-19 entfernt ist. Damals bin ich auf die Schillerschule gegangen, auf der ich dann viele Leute aus meiner Umgebung kennen gelernt habe. Auch aus der Kreuzkirche 17-19 waren viele dabei. Wir lernten uns immer besser kennen und haben damals schnell angefangen, nach der Schule auf den Straßen Fußball, Fangen oder andere Spiele zu spielen.

Als ich nach vielen Jahren an diesen Ort zurückkehrte, um die Aufnahmen für dieses Projekt zu machen, stellte ich fest: Es hat sich einiges verändert.
An jedem unserer alten „Fußballtore“ hängt nun ein Schild mit der Aufschrift: „Ball spielen verboten“. Zu dem hängt an jeder Ecke nun eine Videokamera. Es hat den Anschein, als hätte der Ort seine Lebendigkeit verloren.
Ich habe den Eindruck, dass durch das Ballspielverbot und diese ganze Überwachung das ganze Viertel sehr anonymisiert wird. Der Eindruck verstärkt sich dadurch, dass ich kein einziges Kind dort spielen sah - an keinem der Tage, an denen ich dort fotografiert habe. Dass mir das Fotografieren von der Hausverwaltung schließlich verboten wurde, ist im Nachhinein auch wenig überraschend. Ich solle die Anwohner des Hauses nicht stören, hieß es. Insgesamt helfen diese Maßnahmen nicht dabei, diesen Bezirk wieder in gutem Licht dastehen zu lassen. 
Durch die Wiedervereinigung meiner alten Clique für dieses Fotoprojekt war die Rückkehr an diesen Ort trotzdem ein positives Erlebnis für mich. Diese Buch widme ich uns und unserer gemeinsamen Kindheit. 
Kreuzkirche Herne (WIP)
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Kreuzkirche Herne (WIP)

Vorurteile gestallten leider unseren Altag. In meinem Buch über Das Viertel der Kreuzkirche setze ich mich ein wenig mit dem Thema auseinander un Read More

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