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Interview GlaserKunz

© Glaser/Kunz – PERFORMANCE, 2009 - http://glaserkunz.ch
Während der Research-Phase für meine BA-Thesis habe ich als erste "Feldforschung" ein
Interview mit dem Künstlerpaar Glaser/Kunz gemacht. Hinter Glaser/Kunz stecken Daniel Glaser und Magdalena Kunz, bekannt geworden im In- und Ausland durch ihre lebensechten Installationen.
 
Das Interview fand am 13.2.2014 statt im Restaurant Linde Oberstrass in der Stadt Zürich. 
Da wir uns in einem Restaurant zum Mittagessen getroffen hatten, drehte sich das Gespräch vorerst um Nahrungsmittel, tierischer und pflanzlicher Herkunft.
Durch ihre Installationen im Kunstkontext findet eine Konfrontation von Themen und Pub- likum statt, die sonst im Alltag dieser Menschen nicht vorkommt. Dabei soll eine Sensibi- lisierung zum Beispiel für andere Menschengruppen entstehen, wie bei ihrer Installation „HOMELESS“, wo sich sogenannte „talking heads“ zu diesem Thema äussern und die Betrachter sich durch ihr lebensechtes Äusseres, ihre Mimik und Stimme damit auseinan- dersetzen können.
 
Ihrer Meinung nach ist jedes Bild politisch, da der Mensch immer eine subjektive Sicht auf die Dinge hat und es streng genommen keine objektive Haltung gibt. Eng damit verbunden ist auch der Einsatz von Sprache in ihren Arbeiten. Sie betonen, dass die Sprache eine Form der Identität ist, sich in der Sprache auch die Herkunft und die Lebensumstände einer Person ausdrücken. In vielen von ihren Arbeiten wird Englisch gesprochen und dient ihnen als Universalsprache, die etwas Verbindendes hat. Auch das „Chuderwälsch“ sehen sie als Universalsprache, mit der ein Dialog geführt werden kann. Dass eben nicht jedes Wort verständlich sein muss, um Stimmungen, Meinungen und Bedürfnisse kommunizieren zu können.
 
Das Spiel mit der Wahrnehmung ist ein ganz zentraler Punkt bei ihren Werken. Neben der Sensibilisierung für gewisse Themen wollen sie die Betrachter auch darauf aufmerksam machen wie die Wahrnehmung funktioniert. Das ist eng verbungen mit dem Erzeugen einer Illusion und Täuschung. Dass man oft nicht merkt, dass man getäuscht wurde, und zwar von der eigenen Wahrnehmung. Und dass jeder einzelne diese selbst für sich konstruiert. Sie emöchten erreichen, dass der Besucher auch verunsichert wird, ob seine Wahrnehmung der Objekte wirklich „stimmt“ oder ob alles ein subjektiver Blick ist.
 
Das ist alltäglich und soll in ihren Ausstellungen offensichtlich werden. Die Wahrnehmung von uns und unserer Umwelt wird von uns ständig konstruiert und wir können uns nie ganz sicher sein, wie nah dieses Konstrukt an der Realität ist. 
Interview GlaserKunz
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Interview GlaserKunz

Interview with the artists Daniel Glaser and Magdalena Kunz

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